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Tulle 2009
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Zur Feier der 40-jährigen Städtepartnerschaft

Partnerschaftsverein reiste nach Tulle

Am Anfang stand eine Begegnung des Schorndorfer Albvereins und der Tuller Volkstanzgruppe "Les Troubadours"

Bericht: Margit Röder    Bilder: Hermann Eberhardt, Marion Rube, Thomas Röder

Zur Feier der 40-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Tulle und Schorndorf sowie Tulle und Bury hat sich der Partnerschaftsverein unter der bewährten Leitung von Annemarie Heiderich auf die Reise nach Frankreich begeben. Auf der Hinfahrt wurde in Nancy übernachtet, die Stadt und die schönen Jugendstilhäuser bewundert.

Am 1. Mai gab es einen Vortrag von dem Historiker A. Boubatie auf dem Place Gambetta, vor der Kathedrale, wo an diesem Tag traditionell an jeder Ecke Maiglöckchen verkauft werden. Der Redner sprach über die Traditionen des 1. Mai in Frankreich. Zur Abrundung sang die Reisegruppe auf Veranlassung von Jürgen Wöhrle noch ein paar alte Volkslieder wie der „Kuckuck“, was sie bereits im Bus eingeübt hatten.
Anschließend fuhr man nach Oradour. Dort hatten im Juni 1944, am Tag nach dem Massaker von Tulle, deutsche Soldaten schreckliche Greuel an der Bevölkerung verübt. Durch den niedergebrannten Ort und das Erinnerungszentrum führte der junge Schorndorfer Robin Völker, der dort ein Jahr lang für die Aktion Sühnezeichen seinen Zivildienst absolviert.

Dieser Rundgang, dem sich OB Klopfer sowie Stadträte aus Schorndorf und Tulle anschlossen, war sehr bedrückend und führte eindeutig vor Augen warum so etwas nie wieder geschehen darf. Zum Zeichen der Anteilnahme legte OB Klopfer am nächsten Morgen unter Beteiligung von Stadträten beider Städte am Mahnmal für die Gehängten von Tulle einen Kranz nieder.

Der Rest des Samstages war der Kunst gewidmet. Zuerst wurde im hochsommerlich heißen Centre Culturel eine Ausstellung über die sechs Gemeinden des Departementes Corrèze mit deutschen Partnerstädten eröffnet. Dort traf man auch bekannte Gesichter aus Bury.

Nachmittags schlossen sich Interessierte dem OB an um in der Kathedrale mit dem Rundgang durch die „Rue des Arts“ zu beginnen. Zur Zeit stellen 30 Künstler aus Tulle, Schorndorf und Dueville an verschiedenen Örtlichkeiten ihre Werke aus. Einige Künstler aus Schorndorf waren persönlich anwesend und konnten so Fragen persönlich beantworten. Im Sommer wird die Ausstellung nach Schorndorf kommen und hier als „Kunststraße“ zu besichtigen sein.

Zum Abschluss traf man sich hoch über Tulle im Park der Departementverwaltung zu einem Umtrunk. Dort wurden auch die alten Stühle mit der Aufschrift „Ville de Tulle“ vorgestellt, die früher in den Straßen standen. Dreißig Stück wurden vom Organisationsteam der „Rue des Arts“ vor dem Verschrotten gerettet und kurzerhand zum Kunstgegenstand erhoben. Die ersten Exemplare wurden unter den Anwesenden versteigert.

Abends schließlich gab es für die Gäste aus Schorndorf und Bury mit ihren Gastfamilien auf Einladung der Stadt Tulle ein Abendessen, das im Vergleich mit früheren Gelegenheiten etwas rudimentär ausfiel, aber mit viel Humor aufgenommen wurde.

Die Stimmung war prächtig und das war das Wichtigste, auch wenn sich manche Gastfamilien für die Gäste etwas anderes gewünscht hätten.

Am Sonntag Morgen fand auf dem Platz vor der Kathedrale der Festakt zum 40-jährigen Bestehen der Städtepartnerschaften zwischen Tulle und Schorndorf sowie zwischen Tulle und Bury statt, in Anwesenheit des neuen Bürgermeisters von Tulle, Monsieur Combes. Er begrüßte seine 2 Amtkollegen und alle Anwesenden und überraschte mit der Mitteilung, dass er in Tübingen geboren sei. Er freut sich darauf Schorndorf im Herbst kennen zu lernen. Unter der Schorndorfer Gruppe waren in Tulle etliche Gemeinderäte und OB a.D. Winfried Kübler dabei.

OB Klopfer sagte dass es durch die Entscheidung für die Städtepartnerschaft, aus einem tiefverwurzelten Glauben an Aussöhnung heraus, eine friedliche Zukunft für beide Städte geben wird. Er lädt Überlebende des Massakers vom Juni 1944 nach Schorndorf ein um von ihren Erlebnissen zu berichten. Er hofft, dass es auch in Zukunft viele weitere Freundschaften der Jugendlichen aller Partnerstädte geben wird. Der Stadt Tulle überreicht er ein Kunstwerk von Christoph Traub und dem Partnerschaftskomitee ein Bild von Renate Busse.

Mayor Ashworth aus Bury betonte dass der Partnerschaftsgedanken der Menschen aus dem Wunsch heraus stammt, niemals mehr eine Schreckensherrschaft wie im letzten Jahrhundert erleiden zu müssen.

Thomas Röder bedankte sich als Vorsitzender des Schorndorfer Partnerschaftsverein bei allen Helfern und Unterstützern des Partnerschaftsgedankens auf beiden Seiten. Er findet es gut und wichtig, dass es heute nicht mehr gelingen würde einem Schorndorfer zu sagen, dass hinter dem Rhein Feinde wohnen würden: „Wir wissen es besser, dank unserer Freundschaft zu Tulle!“

Jean Pierre Plas, der Vorsitzende des dortigen Partnerschaftvereins wünscht dass die Bedeutung der Partnerschaften bewahrt und verstärkt wird, damit sich auch die Skeptiker und die Politiker von der Notwendigkeit des einheitsstiftenden Faktors überzeugen lassen, den die Städtepartnerschaften darstellen.

Am Anfang der Partnerschaft zwischen Tulle und Schorndorf stand eine Begegnung des Schorndorfer Albvereins und der Tuller Volkstanzgruppe „Les Troubadours“, die sich beim Volkstanztreffen in Stuttgart 1964 zum ersten Mal trafen. Deren Mitglieder haben sich auch dieses Mal wieder getroffen und freuen sich wie viele Andere darauf in 10 Jahren das 50-jährige Jubiläum zu feiern.

Den Ausklang der schönen Begegnung bei herrlichem Wetter bildete die Besichtigung der Klosteranlagen von Aubazine, einem früheren Zisterzienserkloster, wo schon im Mittelalter ein Tunnel- und Kanalsystem für die Wasserversorgung sorgte.

Danach hatte der frühere Vorsitzende des Tuller Partnerschaftkomitees, Georges Delord, noch einen abschließenden Aperitif organisiert. Als Überraschung gab es dort zwei große Torten mit der französischen Flagge und den deutschen Farben.

Am nächsten Morgen fuhr die fröhliche Gesellschaft mit ihrem hervorragenden Fahrer wieder in die Heimat. Der Dank aller Teilnehmer galt Annemarie Heiderich, die mit Ihrem Mann diese Fahrt als Schlusspunkt ihres jahrzehntelangen Engagements für die Partnerschaft mit Tulle organisiert hatte. Sie übergibt die Betreuung von Tulle an Angelika Bührle.

Folgende Presseartikel berichten über das Jubiläum und die Rue des Arts (Achtung, die Dateien sind ziemlich groß):

bulletL'echo Corrèze, 4.5.2009: Aller plus loin dans nor partenariats / La rue des arts à Tulle
bulletLa Montagne, 4.5.2009: Les plus vieux jumeaux de Limousin / Regrads croisés sur 12 communes
bulletSchorndorfer Nachrichten, 6.5.2009 (Michaela Rudnik, Teil 1): Die Brücken der Freundschaft tragen
bulletSchorndorfer Nachrichten, 9.5.2009 (Michaela Rudnik, Teil 2): Mitten im wahr gewordenen Alptraum
bulletSchorndorfer Nachrichten, 14.5.2009 (Michaela Rudnik, Teil 3): Kopfkunst und Sammlervariationen
bulletSchorndorfer Nachrichten, 16.5.2009 (Michaela Rudnik, Teil 4): Die Maiglöckchen duften, die Freunde singen
bulletSchorndorf Aktuell, 14.5.2009 (Margit Röder): Partnerschaftsverein reiste nach Tulle

Herzlichen Dank den Schorndorfer Nachrichten für die Kopien der 4 Artikel!

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Stand: 27. Juni 2009